Ein «heisser» Schweizer Tag in der Schweizer Botschaft in Riga

«Heiss» bezieht sich für diesen Mittwochnachmittag am 30. August 2023 in der Schweizer Botschaft auf das Wetter. Ich hatte die Einladung für den Schweizer Tag angenommen, so bin ich bei wirklich hohen Temperaturen mit dem Bus von Ventspils nach Riga gefahren. Schon beim Fussmarsch in Riga zur Tramhaltestelle Richtung Botschaft kam ich richtig ins Schwitzen.
In der Schweizer Botschaft wurden alle persönlich von unserem Botschafter Martin Michelet begrüsst. Ich war von der grossen Anzahl der Leute überrascht, die Meisten waren allerdings von anderen Botschaften oder offiziellen Stellen. Leute aus dem Schweizerverein Baltikum, die ich kenne, waren kaum auszumachen. So konnte ich an diesem Nachmittag neue Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen, auch jemanden wie ich, der mit einer Lettin aus der Schweiz (Luzern) nach Lettland gezogen ist.
Sonst gab es unter Zelten mit Schweizer- und Kantonsfahnen Buffetts mit typisch Schweizer Essen wie Raclette oder Cervelat und einiges mehr. Auch für musikalische Unterhaltung war gesorgt. Da durften natürlich nicht die offiziellen Ansprachen und das Spielen der Nationalhymne nicht fehlen.
Mit vielen Gesprächen, neuen Eindrücken ging dieser Nachmittag wie im Fluge vorbei. Gegen 18.45 Uhr bin ich wieder mit dem Tram Richtung Riga Innenstadt gefahren und danach mit meiner Frau knapp drei Stunden zurück nach Ventspils.

Fader Beigeschmack – ein Kommentar des Kassiers Stefan Hirzel
Dieser Anlass wurde von der Schweizerbotschaft organisiert und durchgeführt. Dass die sogenannte 1. Augustfeier erst Ende August stattfindet, ist der erste fade Beigeschmack.
Der zweite fade Beigeschmack ist, dass es die Schweizerbotschaft nicht geschafft hat, allen Schweizern im Baltikum eine Einladung zuzusenden. Ich habe beispielsweise keine Einladung erhalten, weder per Post noch per E-Mail (auch nicht im Spam-Ordner). Kommentar überflüssig!
Der dritte fade Beigeschmack ist, dass an diesem Anlass eine Kleidervorschrift galt – „Business code“. Das war bei früheren Botschaftern noch nie der Fall.
Kurz und gut, wir Schweizer im Baltikum scheinen für die Schweizerbotschaft absolut unwichtig zu sein. Irgendwie fühle ich mich als Schweizer sowohl vollkommen falsch verstanden als auch falsch behandelt…

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